Was ist Diabetes mellitus?
Diabetes mellitus ist eine chronische Störung des Kohlenhydratstoffwechsels, die für erhöhte Blutzuckerwerte sorgt. Unterschieden wird zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Besonders Typ-2-Diabetes sollte an verschiedenen Anzeichen frühzeitig erkannt werden.
Was ist Diabetes mellitus?
Diabetes mellitus, umgangssprachlich auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine chronische Störung des Kohlenhydratstoffwechsels. Die Hauptkennzeichen sind zeitweise oder ständig erhöhte Blutzuckerwerte, die sogenannte Hyperglykämie. Im Allgemeinen werden unter dem Begriff Diabetes verschiedene Krankheitsformen zusammengefasst. Am weitesten verbreitet sind Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes. Die jeweiligen Symptome können durch eine professionelle Ernährungsberatung für Diabetes mellitus gezielt gelindert werden.
Welche Diabetes-Typen gibt es?
Man unterscheidet zwischen folgenden Diabetesformen.
- Spezielle Diabetesformen (LADA und MODY)
- Schwangerschaftsdiabetes/Gestationsdiabetes
- Diabetes mellitus Typ 1
- Diabetes mellitus Typ 2
Der Diabetes mellitus Typ 1 wurde früher häufig Jugenddiabetes genannt, weil er bevorzugt im Kindes- und Jugendalter auftritt. Gelegentlich kommt die Stoffwechselerkrankung aber auch im Erwachsenenalter erst zum Vorschein.
Typ-2-Diabetes wurde früher auch Altersdiabetes genannt, weil er meist bei älteren Menschen auftritt. Heutzutage sind aber zunehmend Jüngere, zum Teil sogar Kinder und Jugendliche von einem Diabetes mellitus betroffen. In der Regel entwickelt sich Typ-2-Diabetes langsam. Häufig vergehen bis zur Entdeckung 5-10 Jahre, in denen die Erkrankung bereits erhebliche Schäden anrichten kann.
Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 kurz erklärt
Typ 1 | Typ 2 | |
---|---|---|
Häufigkeit | 5 – 10 % | 90 – 95 % |
Sichtbarwerden bestimmter Krankheitssymptome | Schneller Beginn | Langsamer Beginn, schleichend, oft über Jahre mäßige Hyperglykämie |
Ursache | Autoimmunerkrankung | Nachlassende Insulinproduktion |
Altersgrenze | < 40 Jahre | > 40 Jahre |
Körpergewicht | Normalgewicht | Übergewichtig |
Insulinresistenz | Nein | Ja |
Begleiterkrankungen | Chronisch entzündliche Schilddrüsenerkrankungen | viszerale Adipositas |
Therapie | Insulin | Gewichtsabnahme u. Bewegung |
Welche Symptome treten bei Diabetes mellitus Typ 2 auf?
In der Regel wird ein Typ-2-Diabetes erst spät entdeckt, da die Symptome recht unspezifisch sind:
- gesteigertes Durstgefühl = Polydypsie
- Häufiger Harndrang = Polyurie
- Austrocknung des Körpers, trockene Haut, Juckreiz
- Gewichtsabnahme, -veränderung
- Ausbleiben der Menstruationsblutung, verminderte Potenz
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsminderung
- Sehstörungen, Muskelkrämpfe
- Allgemeine Infektionsneigung der Haut und Schleimhäute; schlechte Wundheilung
- depressive Verstimmung
- wiederkehrende Harnwegsinfekte
Umgang mit Diabetes mellitus: Mit Diabetes beschwerdefrei leben!
Die frühzeitige Erkennung einer Diabetes-Krankheit ist wichtig, um entsprechend handeln zu können. Speziell bei Typ-2-Diabetes ist die Ernährung ein entscheidender Faktor, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und somit Symptome zu vermeiden. Eine Ernährungstherapie kann Ihnen dabei helfen, Ihre Ernährung individuell anzupassen. So steigern Sie Ihr Wohlbefinden!
Wie erkenne ich Diabetes?
Um möglichst frühzeitig einen Diabetes Typ 2 zu erkennen, ist es wichtig, regelmäßig an den Vorsorgeuntersuchungen teilzunehmen und den Blutzucker zu überprüfen. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Diabetes vorliegt.
Diagnosewerte:
- Nüchternblutzucker
- Gelegenheitsblutzucker
- oraler Glukosetoleranztest
- HbA1c-Wert
Blutwerte bei Diabetes mellitus Typ 2
Einen schnellen Überblick, ob die Blutzuckerwerte im Normbereich liegen, oder ob ein Verdacht auf Diabetes mellitus besteht, liefert die folgende Blutzuckertabelle nach den Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft vom Dezember 2012.
Messung | Normale Werte | Verdacht Prädiabetes | Diabetes mellitus |
---|---|---|---|
nüchtern | <100mg/dl <5,6mmol/l | 100- <126mg/dl 5,6- <7,0mmol/l | ≥126mg/dl |
2 h nach dem Es-sen; oGTT | <140mg/dl <7,8mmol/l | 140- <200mg/dl 7,8- <11,1mmol/l | ≥200mg/dl |
HbA1c | 4,5- <5,7% <39mmol/mol | 5,7- <6,4% 39- <48mmol/mol | ≥6,5% |
Wer ist von Diabetes betroffen?
Die Anzahl von Menschen mit Diabetes mellitus steigt in Deutschland, ebenso weltweit, stetig an. In Deutschland sind nach aktuellen Schätzungen etwa 7,2 % der Erwachsenen zwischen 18 bis 79 Jahren betroffen. Hinzu kommt eine Dunkelziffer von ca. 2 %.
Der Großteil der Betroffenen leidet unter Typ-2-Diabetes. Während die Zahl der Typ-1-Diabetiker nahezu konstant bleibt oder nur langsam ansteigt, steigt der Anteil der Typ-2-Diabetiker enorm an. Diese Tatsache lässt Rückschlüsse auf individuelle Ernährungsgewohnheiten, Übergewicht und den Lebensstil zu.
Wichtige Schlagwörter zu Diabetes mellitus – kurz erklärt
Hyperglykämie
Krankhaft vermehrte Menge an Glukose im Blut.
Hypoglykämie
Absenkung der Glukosemenge im Blut unter den physiologischen Normwert.
Glukose
Traubenzucker = Dextrose
Nüchternblutzuckerwert
Der Blutzuckerwert wird, anhand einer Blutprobe, vor dem Frühstück bestimmt.
HbA1c
Verzuckertes Hämoglobin.
oGTT
Oraler Glukosetoleranztest; wird morgens nüchtern durchgeführt. Eine definierte Menge an Zucker wird in Wasser gelöst und getrunken. Jeweils 2 h vor und zwei Stunden nach dem Trinken wird der Blutzuckerwert gemessen.
Gelegenheitsblutzucker
Blutzuckerwert zu einem beliebigen Zeitpunkt gemessenen.
HbA1c
Die Bezeichnung HbA1c – auch Langzeitblutzucker oder „Blutzuckerlangzeit-gedächtnis“ genannt – steht für eine Form des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin, abgekürzt „Hb“, an der Glucose andockt. Der HbA1c-Wert gibt Aufschluss, wie hoch in den vergangenen acht bis zwölf Wochen der Blutzucker war. Mit diesem Wert lässt sich sowohl ein Diabetes mellitus diagnostizieren als auch abschätzen, wie gut die Diabetes-Einstellung des Patienten hinsichtlich Ernährung und Medikamente ist.
Metabolisches Syndrom
Sammelbezeichnung verschiedenen Krankheiten und Risikofaktoren für Herz-, Kreislauferkrankungen: Abdominelle Fettleibigkeit, Bluthochdruck, veränderte Blutfettwerte, Insulinresistenz