Reflux: Ursachen und Behandlung
Bei der Refluxkrankheit kommt es zu einem Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre, was unangenehme Symptome und Folgebeschwerden nach sich ziehen kann. Die Ursachen für eine Reflux sind vielfältig, jedoch gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.
Was ist Reflux?
Die Refluxösophagitis, weitere Bezeichnungen sind gastroösophageale Refluxkrankheit oder GERD, ist eine Erkrankung, bei der der Rückfluss (Reflux) von Mageninhalt belästigende Symptome und im weiteren Verlauf eine Schädigung an der Speiseröhre verursachen kann. Dieser Rückfluss ist auf einen ungenügenden Verschluss des Ösophagussphinkter (Magenschließmuskel) zurückzuführen.
Wie häufig kommt Reflux vor?
Die Refluxösophagitis ist die am meisten auftretende Erkrankung in den industrialisierten Ländern. Etwa 15–25 % der Erwachsenen leiden darunter. In Deutschland tritt die Refluxösophagitis bei 25 % der Bevölkerung mit leichten Symptomen auf. Bei 14 % der Bevölkerung mit mäßigen Symptomen und etwa 4 % der Bevölkerung leiden unter schweren Symptomen.
Was sind die Symptome bei Reflux?
Die typischen Symptome einer Refluxösophagitis sind:
- Sodbrennen (Brennen hinter dem Brustbein)
- Saures Aufstoßen
- Reflux (Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre)
- Refluxhusten also Reizhusten, Schädigung der Zahnsubstanz, Mundgeruch, Völlegefühl, Heiserkeit
Nach der genauen Diagnosestellung der Refluxösophagitis erfolgt die Behandlung. Neben Medikamenten führt auch eine Ernährungsberatung bei Reflux zu einer nachhaltigen Linderung der Symptome.
Welche Folgen kann der Reflux haben?
Die Behandlung des Refluxes ist erforderlich, um Folgen einer unbehandelten Refluxkrankheit zu vermeiden.
Die Folgen können Geschwüre in der Speiseröhre sein, die bis zu einem Speiseröhrenkrebs führen können. Auch ist das Magenkrebsrisiko bei einer Refluxösophagitis erhöht. Das sogenannte Barrett-Syndrom, eine Veränderung der Speiseröhrenschleimhaut am Ende der Speiseröhre, kann bei unbehandelter Erkrankung auftreten. Das Barett-Syndrom wird operativ behandelt.
Welche Risikofaktoren tragen zur Entstehung eines Refluxes bei?
Die Risikofaktoren für das Entstehen einer Refluxösophagitis sind:
- Ein erhöhter Body Mass Index (Übergewicht und Adipositas)
- Nikotinabusus
- genetische Disposition
- Hiatushernie (Zwerchfellbruch)
- Übermäßiger Genuss von fettigen Lebensmitteln und Kaffee
- Stress
Weitere Ursachen für einen Reflux können auch die Nebenwirkungen von Medikamenten und fehlende Bewegung sein. Auch in der Schwangerschaft kann es zu einer Refluxösophagitis kommen. Der Grund ist die Verdrängung der Organe, bedingt durch das Wachstum des Fötus. Nach Entbindung verschwindet die Refluxösophagitis wieder.
Umgang mit Reflux: Sodbrennen loswerden!
Um Folgeschäden zu vermeiden, ist eine Behandlung der Refluxkrankheit wichtig. Neben Medikamenten ist auch eine Umstellung der Ernährung von großer Bedeutung. Eine professionelle Ernährungsberatung kann Ihnen dabei helfen, symptomauslösende Lebensmittel zu erkennen und eine bessere Lebensmittelauswahl zu treffen. So steigern Sie oft schon nach kurzer Zeit Ihr Wohlbefinden!
Wie wird die Refluxkrankheit diagnostiziert?
Da es für die Diagnose der Refluxösophagitis keinen festen Ablauf der Untersuchungen gibt, erfolgt die Diagnosestellung durch den/die Hausarzt/Hausärztin oder Gastronenterologen/Gastroenterologin meist durch das Fragen nach den vorliegenden Symptomen und vor allem der Häufigkeit des Auftretens der Symptome. Die Symptome des Refluxes müssen mindestens 1–2 x pro Woche auftreten.
Untersuchungen, um Reflux festzustellen
Weitere Untersuchen können sein: die 24 Stunden pH-Metrie (hier wird mit Hilfe einer in die Speiseröhre eingeführten Sonde für 24 Stunden der Säurespiegel aufgezeichnet), die Manometrie (hier wird der Druck in der Speiseröhre gemessen, dadurch können Fehlfunktionen des Schließmuskels festgestellt werden), wie auch die Endoskopie (Magenspiegelung) mit Biopsie (Gewebeentnahme).
Wie wird der Reflux behandelt?
Die Behandlung der Refluxösophagitis beinhaltet folgendes
- Medikamentöse Behandlung
- Ernährungstherapie
- Lebensstilveränderung
- Eventuell eine Operation
Behandlung der Refluxkrankheit mit Medikamenten
Der erste Schritt ist die medikamentöse Behandlung, die mittels Protonenpumpenhemmer (PPI) erfolgt. Diese Medikamente reduzieren die Magensäurebildung im Magen. Die Menge und Dauer der medikamentösen Behandlung bei Reflux legt der/die Arzt/Ärztin fest.
Behandlung der Refluxkrankheit durch eine Umstellung der Ernährung
Der zweite Schritt, der mit der medikamentösen Behandlung zusammen erfolgt, ist die Ernährungstherapie. Das Ziel ist es, symptomauslösende Lebensmittel bei Reflux zu identifizieren und zu vermeiden sowie vorhandenes Übergewicht abzubauen.
Behandlung des Refluxes durch Lebensstilveränderungen
Als weiteren Schritt können Sie mit Veränderungen Ihres Lebensstils aktiv zu einer Verbesserung der Refluxösophagitis beitragen.
Hierzu zählt das Schlafen mit erhöhtem Kopfteil (ca. 15 cm erhöht). Auch sollten Sie Stress reduzieren bzw. vermeiden.
Da das Rauchen den Muskeltonus des Schließmuskels herabsetzt, sollte auch dieses vermieden werden.
Die regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf einengende Kleidung führen oft auch zu einer Verbesserung der Symptomatik. Integrieren Sie tägliches Spazierengehen von 20–30 Minuten in Ihren Alltag.
Quellen:
- Gastroösophagiale Refluxkrankheit
S2k-Leitlinie „Gastroösophagiale Refluxkrankheit und eosinophile Ösophagitis“
https://www.dgvs.de/wissen/leitlinien/leitlinien-dgvs/refluxkrankheit/ - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=Refluxösophagitis
- https://www.refluxgate.de/stiller-reflux-symptome
- https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/verdauungsstörungen/speiseröhrenerkrankungen-und-schluckstörungen/gastroösophageale-refluxkrankheit-gerd
- https://fet-ev.eu/refluxkrankheit-ernaehrungstherapie/
- Praktische Diätetik
Höfler / Sprengart
2. Auflage / VDD