Periorale Dermatitis durch Ernährung heilen
Eine antientzündliche Ernährung hat eine große Bedeutung für die Behandlung und Vorbeugung von Perioraler Dermatitis. Die gezielte Zufuhr der richtigen Lebensmittel und der Verzicht auf potentielle Auslöser fördert die Heilung der Haut und verschafft Betroffenen somit Linderung.
Der Einfluss der Ernährung auf die Periorale Dermatitis
Ernährung wird heute in der Ernährungsmedizin gezielt als wichtiger Faktor in der Prävention sowie in der Behandlung von Hauterkrankungen gesehen. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Behandlung einer Perioralen Dermatitis sowie zur nachhaltigen Stärkung und Verbesserung der Hautgesundheit sollte daher unbedingt auch ernährungstherapeutische Empfehlungen enthalten.
Unabhängig von Ihrer individuellen Ausgangssituation können Sie mit einer Ernährungsberatung bei Dermatitis Ihr Immunsystem stärken, ein Abklingen Ihrer entzündeten Hautstellen unterstützen und damit den Heilungsverlauf Ihrer Perioralen Dermatitis fördern.
Empfehlungen für eine heilsame Ernährung bei Perioraler Dermatitis
Pflegen Sie eine vollwertige, entzündungshemmende Ernährung
Basis Ihrer Ernährung bei einer Perioralen Dermatitis sollten möglichst vielfältige frische, saisonale, unverarbeitete pflanzliche Grundnahrungsmittel sein aus: Gemüse, Obst, hochwertigem pflanzlichen Eiweiß aus Hülsenfrüchten, Samen und Nüssen (bitte keine Erdnüsse) und etwas tierischem Eiweiß aus Fisch, Milchprodukten, Käse, Eiern, wenig Fleisch sowie gesunden Pflanzenölen.
Greifen Sie zu Lebensmitteln, die besonders reich sind an entzündungshemmenden Inhaltsstoffen wie z.B. Vitaminen, Mineralstoffen oder Omega-3-Fettsäuren:
Rotes, blaues und violettes Obst und dunkelgrünes (Blatt-) Gemüse – je bunter desto besser; Zwiebelgewächse; Lein-, Hanf-, Chiaöl oder Algenöl (in kalten Gerichten wie Salaten), Olivenöl oder Rapsöl zum Kochen; 2x pro Woche Fisch – gern den fetthaltigen wie Lachs, Hering oder Makrele; Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide; milde Gewürze wie milder Curry, Kurkuma, Koriander (bitte kein Oregano oder Thymian, s. Trigger unten) sowie Rohkakao und grüner Tee.
Halten Sie mehrstündige Pausen (4-5 Stunden) zwischen Ihren Hauptmahlzeiten ein:
Essenspausen und ein eventuell damit verbundenes Reduzieren von Zwischenmahlzeiten wirken immunsystemstärkend. Auch ein Intervallfasten für feste Essenszeiten ist förderlich.
Stärken Sie Ihr Mikrobiom (auch bekannt als Darmflora):
Mit dem Verzehr probiotischer Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, Brottrunk oder Sauerkraut und sog. Präbiotika z.B. aus Chicorée oder Wurzelgemüse unterstützen Sie Ihr Immunsystem.
Reduzieren Sie Zucker möglichst auf ein Mindestmaß:
Der Verzehr von Zucker und gesüßten Speisen und Getränken fördert Entzündungsprozesse – und somit auch die Periorale Dermatitis. Auch künstliche Süßstoffe und Zuckerersatzstoffe wie Saccharin, Sucralose, Aspartam und auch Stevia sind als Alternative nicht geeignet.
Trinken Sie ausreichend:
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft, die Haut zu befeuchten und Entzündungen zu reduzieren. Trinken Sie täglich mind. 1,5 Liter, stilles Wasser und gern Stoffwechsel fördernden grünen Tee, milde Kräutertees z.B. aus Löwenzahn, Schafgarbe, Melisse oder Malve und ein bis max. zwei Tassen Kaffee
Pflegen Sie einen Tagesrhythmus:
Essen Sie möglichst immer in Ruhe zu ähnlichen Zeiten. Genießen Sie!
Nahrungsergänzung bei Perioraler Dermatitis
Eine Supplementation von Zink kann laut aktueller Studienlage die Symptome der Perioralen Dermatitis deutlich reduzieren. Diese sollte nur bei bestehendem Mangel erfolgen.
Sorgen Sie zusätzlich gut für sich
Entspannen Sie sich regelmäßig z.B. bei einem Spaziergang, bei Atemübungen, Yoga, Tai-Chi oder Autogenem Training
Therapie bei Perioraler Dermatitis: Endlich wieder gesunde Haut!
Mit einer antientzündlichen Ernährung können Sie die Heilung Ihrer Haut unterstützen und neue Entzündungen vorbeugen. Unsere Fachkräfte helfen Ihnen dabei, Ihre Ernährung zugunsten Ihrer Haut umzustellen und mögliche Auslöser für die Periorale Dermatitis herauszufinden. So fühlen Sie sich wieder wohler in Ihrer Haut!
Mögliche „Trigger“ in Ihrer Ernährung bei Perioraler Dermatitis
Bestimmte Nahrungsmittel können eine Periorale Dermatitis auslösen oder verschlimmern. Dazu gehören:
- Die Gewürze Oregano und Thymian
- Propylgallat (E310) als Lebensmittelfarbstoff enthalten in vielen Fertigprodukten wie Ölen, Chips, Fertigkartoffelprodukten, Gewürzen, Kuchenbackmischungen oder Kaugummi
Häufige Trigger allgemein bei entzündlichen Hauterkrankungen:
- Zu heiße Getränke und scharf gewürzte Speisen, denn sie wirken gefäßerweiternd
- Zitrusfrüchte, Tomaten und Schokolade
- Fertigprodukte, Geschmacksverstärker u.a. Zusatzstoffe, fertige Gewürzmischungen
- Alkohol – besonders der hochprozentige
- Schweinefleisch und Wurstwaren: Die darin enthaltene Arachidonsäure kann Entzündungen fördern
- häufig wirkt sich auch das Weglassen von Weizenprodukten und Kuhmilch positiv auf den Stoffwechsel aus
Tipp: Es kann sehr hilfreich sein, ein Ernährungstagebuch zu führen, um festzustellen, welche Lebensmittel Ihre Symptome verschlimmern.
Quellen:
- Einfluss der Ernährung bei entzündlichen Gesichtsdermatosen
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/ddg.14683_g - https://www.navigator-medizin.de/krankheiten/periorale-dermatitis.html
- Andreas Wollenberg A et al. Leitlinie Periorale Dermatitis. JDDG; onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1610-0387.2010.07329.x
- www.dermasence.de
- www.deutsche-apotheker-zeitung.de
- www.msdmanuals.com/de-de/profi/erkrankungen-der-haut/akne-und-verwandte-erkrankungen/periorale-dermatitis#v14460122_de
- Michalsen, Andreas (Hg.), Mit Ernährung Heilen, Insel Verlag Berlin, 2019
- https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die-ernaehrungsdocs/entzuendungshemmer104.pdf
- www.tk.de