Die richtige Ernährung bei Reflux

Mit einer angepassten Ernährung lassen sich die Symptome der Refluxkrankheit deutlich verringern oder sogar vermeiden. Das Wissen darüber, welche Lebensmittel Sie bei Reflux vermeiden oder bevorzugen sollten, kann bei der Behandlung helfen.

Autor:in: Judith Klink

Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert:

Kategorie: Magen- / Darmbeschwerden, Reflux

3 Min. Lesezeit
Älterer Mann steht in der Küche am Herd und kocht.

Was sind die Ziele einer angepassten Ernährung bei Reflux?

Bei einer Ernährungsberatung für die Refluxkrankheit werden die symptomauslösenden Lebensmittel identifiziert. Auch die Vermeidung von Verstopfung oder Gasbildung spielt eine Rolle, da sich damit der Druck auf den Magen verringern kann. Der Muskeltonus des Speiseröhren-Schließmuskels kann mit Hilfe einer angepassten Ernährungsweise erhöht werden, so dass sich auch durch diese Veränderung die Symptome verringern, da nicht mehr so viel Magensaft in die Speiseröhre zurückfließt.

Liegt zudem auch Übergewicht und/oder Adipositas vor, sollte der Abbau des übermäßigen Körpergewichts ein weiteres therapeutisches Ziel sein.

Mehrere gesunde Lebensmittel liegen auf einer Arbeitsplatte.

Was sind symptomauslösende Lebensmittel bei Reflux?

Die symptomauslösenden Lebensmittel sind bei allen Patient:innen unterschiedlich und können in einem persönlichen Gespräch mit einer Ernährungsfachkraft herausgearbeitet werden. Mit Hilfe eines von Ihnen ausgefüllten Ess- und Symptomprotokolls werden die potenziell bei Ihnen symptomauslösenden Lebensmittel sichtbar gemacht. Im Zuge dessen kann der/die Ernährungstherapeut:in mit Ihnen die individuellen Ziele festlegen und eine sichere Auswahl von Lebensmitteln gegen Sodbrennen ermöglichen.

Therapie bei Reflux: Essen wieder genießen – ohne Sodbrennen!

Neben Medikamenten und Lebensstilveränderungen ist eine Ernährungsumstellung ein entscheidender Faktor, um die Symptome der Refluxkrankheit loszuwerden. Unsere Fachkräfte können Ihnen dabei helfen, Ihre individuellen Auslöser zu finden und Ihre Ernährung daran anzupassen. Somit ist eine Ernährungstherapie der erste Schritt in ein gesünderes Leben!

Junge und ältere Frau sitzen zusammen auf einem Sofa und unterhalten sich ausgelassen.

Empfehlungen für die Ernährung bei Sodbrennen

In den folgenden Listen sehen Sie eine kleine Übersicht von Lebensmitteln, die symptomauslösend oder verschlimmernd sind und Lebensmittel, die in einer Ernährung mit Refluxösophagitis empfohlen werden.

Liste der Lebensmittel, die Sie bei Sodbrennen lieber vermeiden sollten

Auf den Genuss von Kaffee und Alkohol sollte bei der Ernährung gegen Sodbrennen und Reflux verzichtet werden. Beides setzt den Muskeltonus des Schließmuskels herab und führt dann zu einem Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre.

Tabelle zum Download

Ungeeignete Lebensmittel bei Sodbrennen

Ungeeignete Lebensmittel bei Sodbrennen

Knoblauch, Zwiebeln, Lauch, Paprika, Sauerkraut

Säurereiches Obst, wie z.B.:
Kiwi, Mandarine, Grapefruit, Sauerkirschen
Trockenfrüchte

Frisches Brot, Weißbrot, Laugengebäck, Toastbrot
Pommes frites, Kartoffelpuffer

Süßigkeiten, fette und Süße Backwaren,
Knabbergebäck

Gesalzene Nüsse oder Mandeln

Wasser mit Kohlensäure, Softgetränke, Säfte, Kaffee, Alkohol, Kakao

Geräucherter oder panierter Fisch
Eingelegter Fisch, in z.B. Mayonnaise

Fette Wurstsorten, wie z.B. Leberwurst, Blutwurst, Leberkäse, Salami, Fleischwurst, Bauchspeck,
Bratwurst, Weißwurst
Paniertes oder frittiertes Fleisch

Fettige Eierspeisen

Fettreiche Milch oder Milchprodukte ab 3,5 % Fett i.Tr.
Sahnequark, Mascarpone,
Käse mit mehr als 40 % Fett i.Tr.
Gesüßte Fertigprodukte, wie z.B. Fruchtbuttermilch, Puddings, Fruchtjoghurt (-getränke)

Scharfe Gewürze, wie Chili, Curry, Paprika rosenscharf, Cayennepfeffer, Zwiebel -oder Knoblauchgranulat, Senf

Liste der Lebensmittel für die richtige Ernährung bei Sodbrennen

Geeignete Lebensmittel bei Sodbrennen

Geeignete Lebensmittel bei Sodbrennen

Karotten, Fenchel, Tomate, Blumenkohl oder Brokkoli, Spinat, Spargel, Kohlrabi, Kürbis, Rote Beete, Blattsalate

Säurearmes Obst wie z.B.:
Erdbeeren, Mango, Papaya, Pflaume, Melonen

Feingemahlenes Vollkornbrot, Vollkornknäckebrot,
Haferflocken, Vollkornnudeln, Vollkornreis, Kartoffeln

Nüsse oder Mandeln, ungeröstet und ungesalzen

Stilles Wasser und/oder Kräutertee, ungesüßt

Magerer Fisch, wie z.B. Kabeljau, Seelachs

Magere Wurstsorten wie z.B. Corned Beef, Putenbrust, Kochschinken,
Hühner- oder Putenfleisch

Eier fettarm zubereitet: Omelette

Fettarme Milch oder Milchprodukte 1,5 % Fett i.TR.,
Käse bei 30 – 40 % Fett i.Tr. bzw. 17 % Fett absolut
Körniger Frischkäse

Getrocknete oder tiefgefrorene Kräuter

Weitere Tipps für Ihre Ernährung bei der Refluxkrankheit

Auch durch Ihr Ernährungsverhalten können Sie zu einer Verbesserung der Symptome beitragen. Hier sollte vor allem das Essen von 4–5 kleineren Mahlzeiten über den Tag verteilt in den Alltag integriert werden. Auch wenn Sie mindestens 3–4 Stunden bevor Sie schlafen gehen nichts mehr essen, werden die Symptome der Refluxkrankheit weniger.

Eine junge Frau und ein junger Mann sitzen nebeneinander im Bett und trinken etwas aus einer Tasse.

Quellen:

  • Gastroösophagiale Refluxkrankheit
    S2k-Leitlinie „Gastroösophagiale Refluxkrankheit und eosinophile Ösophagitis“
    https://www.dgvs.de/wissen/leitlinien/leitlinien-dgvs/refluxkrankheit/
  • https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=Refluxösophagitis
  • https://www.refluxgate.de/stiller-reflux-symptome
  • https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/verdauungsstörungen/speiseröhrenerkrankungen-und-schluckstörungen/gastroösophageale-refluxkrankheit-gerd
  • https://fet-ev.eu/refluxkrankheit-ernaehrungstherapie/
  • Praktische Diätetik
    Höfler / Sprengart
    2. Auflage / VDD

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